Tauschringbewegung

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Die "Tauschringbewegung" (auch: "Tauschring-Bewegung" oder "Tauschbewegung") war eine zivilgesellschaftliche Bewegung[1] der 1990er, als sich in Deutschland innerhalb weniger Jahre hunderte Tauschringe gründeten. Anfang der 2000er hatte sie ihren Höhepunkt überschritten.

Es ist umstritten, ob Tauschringe eine politische Bewegung[2] bilden. Tauschringe vernetzen sich auf vielen Ebenen und es wurde bereits beim Bundesweiten Tauschringtreffen 1998 eine Liste der "gesellschaftspolitischen und ökonomischen Anliegen und Wirkungen der deutschen Tauschsysteme" erarbeitet. Die bisherigen Versuche, eine gemeinsame Interessenvertretung zu organisieren, fanden aber nur wenig Rückhalt bei den Tauschringen.

Geschichte

Strömungen

Offene Fragen

Siehe auch

Einzelbelege

  1. vgl. Definition von "Bewegung" im Duden: "3.a. politisch, historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges oder weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe"
  2. vgl. Definition von "Bewegung" im Duden: "3.b. größere Anzahl von Menschen, die sich zur Durchsetzung eines gemeinsamen [politischen] Zieles zusammengeschlossen haben"

Fundstellen und Zitate

Hoffmann 1998: "Die Tauschringe sind eine lebendige Bewegung" (S. 20) "Auch das hat wahrscheinlich zu ihrem Anfangserfolg ent­scheidend beigetragen: Tauschringe weisen sich über ihre gegenwärtige Praxis aus, nicht über historische Bezüge. Tauschringe haben sich als eine Koalition unterschiedlicher Interessen konstituiert, als eine weltanschaulich offene Be­wegung." (S. 60) "Die Stärke der Tauschring-Bewegung ist ihre Offenheit für alle Personen aus unterschiedlichsten politischen Lagern. Und ihre Stärke ist auch, (…) sich offen gegen jegliche Funktionalisierung durch politische Gruppen zu wehren." (S. 67)

Bauhkhage Wendl 1998: "Tauschen statt Bezahlen - die Bewegung für ein Leben ohne Geld und Zinsen." (Buchtitel; und zahlreiche Fundstellen)

Elisabeth Hollerbach, 1998: "Und es zeigte sich auch auf diesem Tauschringtreffen, daß es eine nicht unter einen Hut zu bringende Vielfalt von Ansätzen und Orientierungen in den einzelnen Tauschsystemen gibt. Da entwickelt sich von unten her eine Bewegung bürgerschaftliehen Engagements, die längst erfüllt, was inzwischen auch von Politikern gefordert und in der Lokalen Agenda 21 formuliert wird." (Vorwort zur Doku des BT 1998)

Elisabeth Hollerbach, 1998: "(…) Erfahrungen mit den Medien einerseits, die die Tauschringbewegung vornehmlich in die Hobbyecke rücken - Tauschen ist in - bzw. "Anrüchiges" wittern wie Schwarzarbeit, Steuerhinter­ziehung oder rechte Gesinnung. (…) Andererseits erlebte/erlebe ich die Tauschringbewegung in der Aufbauarbeit für München (…) nicht nur als Experimentierfeld für alternative Währungen, für eine neue Geldordnung. Nein, hier spiegeln sich gesamtgesellschaftliche Prozesse wider, die Änderungen und Veränderungen bewirken in Richtung auf die Lokale Agenda21." (TSN1, S. 28)

Arbeitspapier TauschWatt, 1998: "Durch den tatsächlichen Austausch von Hilfeleistungen + Waren mit anderen Tauschringen gewinnt die Idee "Tauschen statt kaufen" weiter an konkreter Bedeutung. Wir vergrößern unseren Tauschkreis, (…) werden Teil einer Bewegung größeren geographischen Ausmaßes (lokal - regional - national - transnational), was politisch-strategische Vorteile vor Ort verschafft." (TSN1, S. 40)

Ingo Leipner, 1998: "Was wir wollen: Transparenz, Offenheit und Verzicht auf dogmatische Positionen - diesen Prinzipien wollen wir folgen, wenn wir diese Zeitschrift herausgeben. Denn in der Tauschring-Bewegung werden verschiedene Wege beschritten, um dem selben Ziel näher zu kommen: Mehr Menschlichkeit und weniger Kampf beim Austausch von Gütern und Dienstleistungen." (TSN3, S. 2)

Traudl Deffner, 1998: "Ich sehe in der Tauschbewegung das Potential, daß die Menschen ihr eigenes Ich (Ego) verlassen und das Wir (er-)leben. " (TSN3, S. 27)

Positionspapier deutscher Tauschsysteme, 1999: "Tauschsysteme fordern … die Anerkennung der Tauschbewegung als eine gesellschaftlich innovative und notwendige Kraft, die nicht behindert, sondern gefördert werden muß."

Arbeitsgemeinschaft bundesdeutsche Tauschsysteme, 1999: "Die 'Arbeitsgemeinschaft bundesdeutsche Tauschsysteme' ist ein überregionaler Zusammenschluß von Menschen, die in der Tauschbewegung aktiv sind." http://www.tauschring-archiv.de/Bundestreffen/BT-2000.pdf

Einladung BT 2000: "'Konsens und Dissens in der Tauschringbewegung' Das Selbstverständnis der Tauschringe: Wir möchten Positionen der Tauschsysteme bestimmen, die uns in der politisch/gesellschaftlichen Auseinandersetzung mehr Kraft geben. Was ist Konsens in der Tauschringbewegung?" (TSN11, S. 23)

Betz 2000: "Für die zweite Tauschsystem-Phase in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts sieht DEMEULENAERE unterschiedliche Motive. (…) Die wesentliche Ausbreitung ist jedoch bestimmt durch eine ideologische Bewegung hin zu nachhaltigen Strukturen, dem Bröckeln des Fortschritts-Paradigmas im Zusammenspiel mit der Einführung und Nutzung des Computers und neuer Kommunikationstechnologien (…), welche dank geringerer Transaktionskosten die Möglichkeiten zu neuartigen Netzwerken geben. Im Anschluss ist eine Adaptation der Tausch-Idee für sozial-kommunikative Zielsetzungen in einer sich ausdifferenzierenden Individualisten-Gesellschaft zu beobachten." (S. 45)

Handbuch der Tauschsysteme, 2000: (mehrere Fundstellen)

Monika Schillat, 2000: "Ich meine, dass wir uns als Tauschringbewegung – als eine Bewegung, die lokal und "von unten" entstanden ist, darüber verständigen sollten, was unser Platz und unsere Rolle in der Gesellschaft ist. Global gesehen sind wir sicher marginal und werden wohl kaum in die Geschichte der Geld- und Währungsreformen eingehen, aber auf der lokalen Ebene verkörpern wir ein Potential, dass – so meine ich – in der Krise der Lohnarbeitsgesellschaft durchaus Lösungsmöglichkeiten anzubieten hat, deren wir uns bewusst werden sollten.
Als Tauschring-Bewegung brauchen wir Ziele und Strategien – wohin wollen, wohin können wir uns entwickeln, über welche Potentiale verfügen wir eigentlich?
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Frage: Was ist unser Selbstverständnis?" (Doku BT 2000, "Tauschringe als innovative Kraft im 3. Sektor")

Monika Schillat, 2000: "Denn die Frage, wie es mit der Tauschbewegung weitergeht, beschäftigt viele. … Selbst in "florierenden" Tauschsystemen interessieren sich auch die Aktiven selten für Hintergründe und gesellschaftliche Zusammen­hänge." "Will die Tauschringbewegung an Einfluss auf die lokale Ökono­mie gewinnen, … müssen neue Arbeitsprojekte mit anderen wirtschaftlichen Akteuren vor Ort initiiert werden." (TSN 13, S. 12-13)

Elisabeth Hollerbach, 2001: "Bestimmt das Geld den Wert des Menschen? (Filosophicus) Mitnichten! Und deshalb gibt es die Tauschbewegung, und deshalb gibt es die "Tauschsystem-Nachrichten/LETS·Netz", und deshalb ist es wichtig, dass wir uns austauschen und Wege finden, unsere Talente so zu organisieren, dass wir nicht immer wieder neu in Machtfallen tappen." (TSN 14, S. 3)

Elisabeth Hollerbach, 2001: "Die eigene totalitär anmutende Vorgehensweise sehen sie offensichtlich nicht im Widerspruch zu ihren basisdemokratischen Prinzipien. Das drückt … vor allem ein Mißverständnis dessen (aus), was die Ideen der Tauschbewegung beinhaltet. " (TSN 14, S. 37)

Hamburger TR, 2001: "Mit dem Bundestreffen 2001 wollen wir Hamburger Tauschringe die Idee der Tauschring-Bewegung weiter verbreiten und festigen, den bundesweiten Austauschprozess der Tauschringe mitgestalten und die Thesen der lokalen Agenda 21 so weit wie möglich in die Tat umsetzen." (TSN 14, S. 18)

Protokoll AGs Bundesstruktur, 2001: "Die Notwendigkeit der Transparenz von allen Seiten wird als unabdingbare Voraussetzung einer eventuellen Zusammenarbeit genannt. Einige plädierten dafür, Kontakt zum Verein zu suchen, damit wir uns als Tauschringbewegung nicht zersplittern." (TSN16, S. 26)

Doku BT 2002

Astrid Linz, 2003: "Die Qualitäten der Tauschbewegung stehen für mich klar auf einem andren Blatt: Dem der Selbstbestimmtheit und dem allmählichen Wachsen von unten, an dem JedeR mit seinen ganz eigenen Fähigkeiten mitwirken und sich entfalten kann, dem Sich-Treffen und Sich-Kennen-Lernen." http://www.tauschringe.info/old/extdoc/aliBT03.pdf

Helfried Lohmann, 2003: "Die Stimmung (beim BT 2003) war locker und überwiegend harmonisch. Mein Vertrauen in die Bewegung wurde gestärkt. Das Treffen zeigte, dass sich die Tauschringe durch ideologische Einzelpositionen weder vereinnahmen lassen, noch abschrecken. Trotz der vielen interessanten Themen, die man teilweise als benachbart zum Tauschringgedanken bezeichnen muss, sind wir auch in Kernfragen der Tauschringbewegung weiter gekommen." "In einer Arbeitsgruppe von 25 Leuten wurde ein Vorschlag zur Bundesstruktur erarbeitet, (…) Es geht darum, dass wir als Bewegung für politische Institutionen des Bundes ansprechbar sein wollen (…)" (TM07, S. 5)

Klaus Kleffmann, 2003: "Wenn nämlich eine Bewegung selbst keine klaren Kriterien (Regeln) benennt, so stellt man die Kernaussagen aus ihren eigenen Veröffentlichungen zusammen, vergleicht, und filtert die immer wiederkehrenden gemeinschaftlichen Kriterien aus den Aussagen heraus. Bei den TS ist dies auch noch relativ einfach, weil sie dazu klare Aussagen machen und auch Positionspapiere vorhanden sind." (TM07, S. 7)

NN, 2003: "Aber das deutsche Positionspapier, Mööönsch, wie ist denn das aufgemacht! … Ja, und dann diese Fremdwörter, schon auf der ersten Seite! (…) Am heftigsten finde ich aber: ".....diese Diktion entspricht der Idee der Tauschringbewegung". Mag ja sein, aber ganz sicher entspricht das Wort "Diktion" nicht der Ausdrucksweise der Tauschringbewegung!" (TM07, S. 12)

Berliner Tauschringe, 2003: "Die Berliner Tauschringe verstehen sich als Teil einer weltweit existierenden neuen sozialen Bewegung der Erprobung und Entwicklung neuer gerechter Formen ökonomischen Handelns - auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler Ebene." (TM07, S. 20)

W.-Peter Stielicke, 2003: "Margrit Kennedy (Deutschland), Michael Linton (Kanada), Heidemarie Schwermer (Deutschland) und Pantaleo Rizzo (Italien), alle angekündigten Größen der Tauschbewegung waren wirklich erschienen und mussten auch nicht gleich nach ihren Vorträgen wieder weg." http://www.tauschringe.info/old/extdoc/BT2003_TR_Stielicke_Bericht.pdf

Gabriele Sonns, 2004: "Nun – in der Mitte der Zeit – zwischen dem Bundestreffen in Bad Aibling und dem nächsten Bundestreffen in Münster - ist es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, welche Erwartungen wir haben, wie die Tauschbewegung gestärkt werden könnte. Die Tauschring-Bewegung zählt sich zu den Alternativen zum herrschenden Wirtschaftsmodell." (TM09, S. 14-15)

Hinz Wagner 2005: Titel und Inhalt "Gib und Nimm - Lokale Austauschnetzwerke zwischen sozialer Bewegung und Marktergänzung."

Dokumentation BT 2005: (mehrere Fundstellen)

Enrica Dragoni Maier, 2006: "In diesem Kontext versteht sich aus meiner Sicht die Bedeutung der Tauschbewegung; die soziale Gerechtigkeit soll das Ziel und nicht das Mittel sein. " "Aus meiner Sicht hat sich gezeigt, dass das breite Spektrum der Ziele, welche die Tauschbewegung anfänglich verfolgte, drastisch reduziert werden müsste und eine deutliche Prioritätensetzung die einzige Möglichkeit wäre, im Sammelsurium Tauschringe einen Durchblick zu bekommen." "Man kann natürlich auch alles so weiter laufen lassen , bis von einer Tauschbewegung in Deutschland nicht mehr geredet werden kann, aber … es wäre schade darum." (TM 15, S.13-16)

Anon, 2006: "die Tauschbewegung ist viel zu komplex" (TM17, S. 9)

Joyce Mayer, 2007: "Bei der AG möchte ich mitarbeiten, weil ich davon überzeugt bin, dass die Tauschbewegung eine Lobby braucht, um sich in der heutigen Demokratie zu behaupten." http://www.tauschringe.org/agtr.html